Verzeiht mir, mein langes nicht Schreiben. Ich habe viel nachgedacht. Das Monat meiner Erstdiagnose ist da. Ich spüre es in mir. Es beschäftigt mich. Vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, um meine Geschichte weiter zu erzählen. Also, here we go..
11.4.2025
Tagwache 05:59. Gutes Frühstück. Scheiss Nervös, was passiert wohl heute? Heute passiert VIEL. MRT, Augenarzt und Lumbalpunktion. But first things first.
MRT. Das 1. im KH. Angeblich sind die Geräte in KHs besser, als in den auswärtigen Zentren. Also, ab in die Röhre, immer mit dem Gedanken, “vielleicht ist es ja weg, Wunder passieren immer und überall”. Also wieder den Kopf eingespannt bekommen. Kontrastmittel fließt zwischendurch in die Venen. Furchtbare Angst. Atme, Rebecca, Atme. Ein und Aus. Bauch hebt sich, Bauch senkt sich. Hör einfach auf die Klopfgeräusche, Rebecca. Du schaffst das. Und endlich vorbei. Keine direkte Auskunft. Auch nicht, ob es noch da ist, oder vielleicht doch verschwunden?
Zurück auf die Station und gleich weiter auf die Augenambulanz. Ob die Doppelbilder vielleicht doch etwas mit den Augen zu tun haben? 3 Stunden auf der Augenambulanz verbracht, diverse Untersuchungen. Aber hier dann nach 3 Stunden das Ergebnis, keine Auffälligkeiten. Liegt also nicht an den Augen.
Zurück auf die Station. Halb blind, weil Augen eingetropft, um Pupillen zu weiten. Und da kam er, der nächste Zusammenbruch. Weinend. Vor lauter Angst. Hysterisch. Was passiert? Wie geht's weiter? Wie soll ich das durchstehen? Zwischendurch die Ergebnisse vom EEG vom Vortrag präsentiert bekommen, Unauffällig.
Und dann - Lumbalpunktion. Also einen Kreuzstich, bei dem Rückenmarksflüssigkeit entnommen wird. DIese soll Erkenntnisse bringen, ob ich nicht vielleicht doch eine Hirnhautentzündung habe. Diese Diagnose stand noch immer im Raum. Eine Schwester, eine Schwester in Ausbildung und eine Assistenzärztin kamen, um diese Untersuchung durchzuführen. Vorher noch aufs Klo, man darf dann zirka 1,5 Stunden nicht aufstehen. Also, setz dich an die Bettkante, leg dir einen Polster auf die Schenkel und dann lehne dich auf den Polster. Währenddessen tastet die Ärztin zwischen deinen Wirbeln, wo sie die Nadel einführen kann. Die Nadel ist zwar nicht sonderlich dick, aber sie ist sehr lang. Atme tief ein, mit der Ausatmung kommt dann der Stich zwischen deine Wirbel. Und da war er, der Druck in die Wirbelsäule. Der Schmerz. Und da kamen sie. Die Tränen. Sie flossen und flossen. Höchst unpraktisch, wenn einem gerade eine ewig lange Nadel zwischen den Wirbeln steckt und du kaum noch atmen kannst, vor lauter Heulen. Wie ihr seht, sind die Tränen auch nach Tagen des Heulens nicht ausgegangen. Auf die Tränenproduktion in mir, ist eindeutig Verlass :-).
Als die Untersuchung vorbei war, hat mich die Ärztin gefragt, wieso ich so geweint habe. Ich habe ihr damals gesagt, dass ich Angst habe, dass ich sterben werde. Sie wollte mich sicher nur beruhigen, meinte aber damals, dass ich sicher nur eine Hirnhautentzündung habe und mir keine Sorgen machen soll.. Das bekommt man leicht weg. Wie ihr sicherlich schon wisst, hatte ich leider keine Hirnhautentzündung.. Dieser Tag ist nur noch sehr verschleiert in meinem Gedächtnis, da er mir sehr viel Kraft gekostet hat. Ich kann nicht glauben, dass dieser Tag über ein Jahr her ist. Ich kann diesen Tag noch immer in mir spüren.. Er ist in meinen Knochen, in meinen Muskeln. Er ist ein Teil von mir..
TO BE CONTINUED - am 30.4.25 gehts weiter, mit Geschichten, aus dem Paulaner Garten :-P


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